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MusikNews für Radiosender: Didier Lockwood, VoxXclub Karneval der Tiere

18. 02. 22

“Didier Lockwood war ein Star des Jazz, ein charismatischer Musiker und vor allem ein Geigenvirtuose”, schrieb Frédéric Goaty, der Chefredakteur des französischen Jazz Magazine, in seinem Nachruf auf den am Sonntagmorgen verstorbenen Musiker. “Ihm schien einfach alles, was er spielte, leicht, anmutig, strahlend und wie selbstverständlich von der Hand zu gehen.” Und dieses “alles” umfasste bei Lockwood nicht nur Swing, Bebop, Hard-Bop, Fusion und diverse andere Jazzstile. Denn obwohl er in die Annalen der Musik vor allem als Jazzgeiger eingegangen ist, spielte er im Laufe seiner Karriere mit ebensolcher Leidenschaft und Finesse auch Rock, Klassik, Chansons und – mit Musikern etwa aus Indien, Afrika oder Südamerika – das, was man gemeinhin Weltmusik nennt. Lockwood wurde am 11. Februar 1956 als Sohn eines Geigenprofessors in Calais geboren und nahm mit sechs Jahren das erste Mal selbst eine Violine in die Hand. 1972 gründete er mit seinem Bruder Francis seine erste eigene Jazzrockband namens Visitors. Zwei Jahre später gingen die beiden Brüder nach Paris, wo Didier eigentlich am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse ein Studium der klassischen Violine absolvieren wollte. Stattdessen wurden Francis und er Mitglieder von Christian Vanders legendärer Jazzrockband Magma. Bis Mitte der 80er Jahre schwamm Lockwood auf einer Erfolgswelle, dann geriet er international ein wenig aus dem Blickfeld. Erst ab 1996 machte er durch Alben mit exzellenten Partnern wie Mike Stern, Dave Holland, Dave Liebman oder Steve Wilson wieder auf sich aufmerksam. 2003 veröffentlichte er zum 30-jährigen Jubiläum seiner professionellen Laufbahn das Doppelalbum “Globe-Trotter”, auf dem er seine stilistische Vielseitigkeit noch einmal hervorragend demonstrierte. Empfehlenswert ist eine Dokumentation über den Künstler die derzeit auf der Arte-Webpage zu sehen ist.

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Die Jungs von voXXclub nehmen dieses Jahr am deutschen ESC Vorentscheid teil und das mit einem Song, der hervorragend zu diesem Event passt. „I mog di so“ heißt der hitverdächtige Titel, dem ESC–Experten wegen der Energie, Originalität und Inhalt Chancen ausrechnen. Die Band würde es jedenfalls freuen, sind sie doch riesige Fans des ESC. Es gäbe nichts Größeres für Florian, Stefan, Korbinian, Christian und Michael als hier für Deutschland auf der ganz großen Show-Bühne Europa und den Rest Welt so richtig rocken zu können. Doch erfolgsentscheidend wird der welt- und menschenumspannende Song „I mog di so“ sein, der mit seinen ausgefeilten Bläser-Arrangements, dem packenden Groove und den exzellenten Vocal-Leistungen der fantastischen Fünf begeistert. „I mog di so“ lädt die ganze Welt zum Mittanzen ein! Mit ihrem aktuellen Album “Donnawedda” ist es ihnen gelungen ihren Erfolgsweg konsequent fortzusetzen. Schon die vorausgeschickte Single und der Titelsong des Albums sorgte für Furore. Das Album stieg dann in Deutschland auf Rang 7, in Österreich auf die 4 der Charts ein. voXXclub gehen bei dem Song „I mog di so“ mit Freude, Musikalität und Energie ans Werk. Alles was die Band seit je her auszeichnet, wird hier konzentriert auf den Punkt gebracht. Der ESC–Vorentscheid kann kommen!

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Die neue Aufnahme der Suite “Der Karneval der Tiere” von Camille Saint-Saëns, die die beiden niederländischen Pianisten Lucas und Arthur Jussen und die Idee-gebende Schauspielerin Katja Riemann eingespielt haben, strotzt durch die geistreichen Zwischentexte von Roger Willemsen nur so vor Witz und Ironie. Katja Riemann verknüpft in den Gedichten mit großem Fingerspitzengefühl eine Fülle humorvoller und boshafter gesellschaftlicher Beobachtungen und bringt dabei viele hintergründig-freche Untertöne facettenreich zum Ausdruck. Das Klavierduo erweckt gemeinsam mit Mitgliedern des RCO Chamber Soloists Amsterdam mit großer Spielfreude die verschiedenen Tiere musikalisch zum Leben, bringt mal “Elefanten”-Humor und mal zarte “Schildkröten”-Melancholie gekonnt zum Klingen. Im kreativen Mix aus Willemsen/Riemann/Jussen wächst Camille Saint-Saëns’ unterhaltsame Suite über ihr bisheriges Dasein als beliebtes Familienstück hinaus und wird zu einer hinreißenden, zeitkritischen Parodie. Das Album erscheint am 9. März und am 3. April kann man Roger Willemsens Hommage an “Der Karneval der Tiere” mit Katja Riemann und dem Jussen-Klavierduo live in der Hamburger Elbphilharmonie erleben.

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