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UKW- und Webradionachrichten. 04.05.2015 - 16 Uhr

15. 05. 04

 + Tel Aviv: Netanjahu ruft nach Protestwelle zur Ruhe auf
 + Coburg: Prozessbeginn in Gammelfleisch-Skandal
 + Lübeck: Angeklagte legt Geständnis ab und entschuldigt sich
 + München: „Nachtwölfe“ in Deutschland
 + Darmstadt: Tugce-Prozess mit Zeugenvernehmung fortgesetzt

Tel Aviv - mikeXmedia -
Ministerpräsident Netanjahu hat in Israel zur Ruhe aufgerufen. Seinem Aufruf waren massive Proteste aus Äthiopien stammender Juden gegen Polizeigewalt vorausgegangen. Es gebe keinen Raum für diese Art von Gewalt und Gesetzesbrüchen, so Netanjahu. Gleichzeitig kündigte der Ministerpräsident aber an, dass die Vorwürfe untersucht werden müssen. Tausende Menschen waren bei Kundgebungen aneinandergeraten, Dutzende Menschen wurden verletzt. Auslöser war ein Video, in dem gezeigt wurde, wie Polizisten einen aus Äthiopien stammenden israelischen Soldaten misshandelten.

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Coburg - mikeXmedia -
Vor dem Landgericht in Coburg müssen sich ab jetzt drei ehemalige Verantwortliche eines fleischverarbeitenden Betriebs verantworten. Die Beschuldigten sollen im Schlachthof in Coburg mehr als 20 Tonnen Gammelfleisch verkauft haben. Angeklagt sind die Männer wegen des Tausendfachen Betrugs oder der Beihilfe zum Betrug. Den Abnehmern hatten die Männer vorgegaukelt, dass es sich um normales Rindfleisch handele. Viehhändler und Landwirte wurden ebenfalls betrogen und um das eigentliche Schlachtgewicht von angelieferter Tiere gebracht. Hauptangeklagter ist der Chef des Verarbeitungsbetriebs.

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Lübeck - mikeXmedia -
Mit einem Geständnis und einer Entschuldigung hat in Lübeck der Prozess gegen eine Frau begonnen, die Fleisch in Supermärkten mit Nadeln gespickt hatte. Eigenen Angaben zufolge habe die 60-jährige mit ihren Taten darauf aufmerksam machen wollen, dass das Fleisch mit Medikamenten belastet sei. Die Frau hatte fast ein Jahr lang immer wieder Nadeln und abgebrochene Kanülen in Fleischpackungen gesteckt, bevor sie festgenommen werden konnte.

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München - mikeXmedia -
Der Motorradclub „Nachwölfe“ ist in Deutschland angekommen. Zum 70. Jahrestag des Kriegsendes befinden sich die Motorradfahrer auf einer umstrittenen "Siegestour" durch Europa. Die bayerische Polizei wurde bereits von österreichischen Kollegen vorab informiert, dass eine Gruppe von etwa fünf Rockern auf dem Weg nach Dachau sei, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Dort wollen die Motorradfahrer das frühere KZ und heutige Gedenkstätte besuchen. Die "Nachtwölfe" sind dem Kreml nahestehend und unterstützen dessen Ukraine-Politik. Polen hatte der Gruppe die Durchfahrt durch das Land verwehrt. Die „Siegestour“ wurde in Hinblick auf den Ukraine-Konflikt auch von anderen EU-Staaten kritisiert.

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Darmstadt - mikeXmedia -
In Darmstadt ist der Prozess um den gewaltsamen Tod der Studentin Tugce fortgesetzt worden. Die Richter hörten sich mehrere Zeugenaussagen an, darunter ein Notarzt und mehrere Rettungssanitäter. Am Nachmittag wurden die Freunde des mutmaßlichen Täters vernommen. Der 18-jährige ist wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Er hatte Tugce am Tatabend niedergeschlagen. Bei dem Sturz zog sich die Studentin lebensgefährliche Verletzungen zu, bei denen keine Aussicht mehr auf Genesung bestand. Zum Prozessauftakt hatte der Angeklagte Reue gezeigt. Die Eltern von Tugce zweifeln jedoch an der Aufrichtigkeit des 18-jährigen.