UKW- und Webradionachrichten. 09.10.2015 - 16 Uhr

15. 10. 09

 + Oslo: Friedensnobelpreis an tunesisches Quartett
 + Rom: 19 Asylbewerber von Italien nach Schweden verteilt
 + Berlin: Bislang 500 Straftaten gegen Flüchtlingsheime in diesem Jahr
 + München: Flüchtlingsproblematik sorgt für Streit in der Union
 + Weitere Meldungen des Tages

Oslo - mikeXmedia -
Das tunesische Quartett für den nationalen Dialog ist mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Das hat die Jury in Oslo bekanntgegeben. Das Quartett erhält den Preis für seine Bemühungen um eine pluralistische Demokratie in Nordafrika im Zuge des Arabischen Frühlings. Im vergangenen Jahr war der Friedensnobelpreis an zwei Kinderrechtsaktivistinnen aus Pakistan und Indien vergeben worden.

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Rom - mikeXmedia -
Im Rahmen des EU-Plans zur Umverteilung von Flüchtlingen sind die ersten 19 Asylbewerber von Italien nach Schweden gebracht worden. Die Eritreer, unter ihnen fünf Frauen, wurden mit dem Flugzeug nach Schweden geflogen. Am Flughafen wurden sie im EU-Innenkommissar, dem für Migration zuständigen Luxemburger Außenminister und dem italienischen Innenminister persönlich verabschiedet. Wenige Tage zuvor waren die Flüchtlinge auf der italienischen Insel Lampedusa angekommen.

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Berlin - mikeXmedia -
Fast 500 Straftaten sind in diesem Jahr bereits gegen Flüchtlingsheime verübt worden. Das hat Innenminister de Maizere in Berlin mitgeteilt. „Wir haben einen massiven Anstieg fremdenfeindlicher Übergriffe auf Asylbewerber“, so de Maizere gegenüber den Medien. Dabei zeigte er sich bestürzt, dass zwei Drittel der Tatverdächtigen Bürger aus den jeweiligen Regionen sind, die sich bisher nichts hätten zu Schulden kommen lassen. Das ist eine Schande für Deutschland, so de Maizere weiter.

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München - mikeXmedia -
In der Union droht zwischen CSU-Chef Seehofer und Kanzlerin Merkel ein Streit um die Flüchtlingsproblematik. Wegen den hohen Zuwanderungszahlen will Bayern schon an der deutsch-österreichischen Grenze Flüchtlinge abweisen. Zur Begründung wurde schon vor kurzem angeführt, dass Österreich ein sicheres Land sei. Seehofer kündigte nun in einem Zeitungsinterview öffentlich an, neu ankommende Asylbewerber direkt in andere Bundesländer weiterzuleiten. Bundeskanzlerin Merkel hingegen hatte bei einem Parteitreffen in Wuppertal erneut klargestellt, dass Menschen die vor Terror, Gewalt und Krieg fliehen, auch weiterhin in Deutschland willkommen sind.